Der erste Morgen in Island - das Wetter schaut eher nach naja aus. Grauer wolkenverhangener Himmel. Aber ok, ist halt kein Sonnenurlaub, das wussten wir vorher. Schnell alles zusammengepackt, das Duschen im Hotel haben wir uns gespart weil wir ja eh zur blauen Lagune wollten - da wird vor Betreten des Badebereiches eh gründliches Duschen verlangt. Dann runter zum Frühstück. Wir hatten den Frühstücksraum für uns allein. Das Frühstücksangebot war nicht sensationell aber durchaus ausreichend. Für den Kaffeedurst stand eine Senseo bereit. Wie daheim :-) Ich habe mich für Toast entschieden, einmal mit Schokocreme und einmal mit Käse und Salatgurke. Dazu ein hartgekochtes Ei, Orangensaft und Kaffee. Ach ja, und noch ein bisschen Obstsalat zum Schluss. HP hat sich zu seinen Brötchen noch für Rührei und Speck entschieden. Ebenfalls Kaffee und O-Saft dazu. Eigentlich sind 12 € wirklich ein Haufen Geld für so ein Frühstück. Wenn man jedoch im Gegenzug bedenkt, dass man in Island für eine kleine Pommes 8 € zahlt dann war es gar nicht soooo schlimm. Gut, satt waren wir, also los Richtung Blaue Lagune. Und bereits nach 10 km kam plötzlich die Sonne durch. Und als wir nach nicht einmal 20 km unser Ziel erreicht hatten, war keine Wolke mehr am Himmel zu sehen. Leider waren wir jedoch so von den ganzen ankommenden Reisebussen voll Chinesen abgelenkt, so dass wir nicht daran dachten eventuell Sonnencreme mit in die Badetasche zu packen. Das wird sich noch rächen. Aber gut, erst einmal zum Eingang, die vorab gebuchten Tickets vorgezeigt, unsere Chiparmbänder und Handtücher genommen und in die Umkleiden verschwunden. Die nette Dame am Empfang hat nochmals drauf hingewiesen dass das Wasser zwar toll für die Haut ist, aber leider echt schlecht für die Haare. Daher sollten wir den Conditioner, der in den Duschen bereit steht, nicht wieder ausspülen sondern einfach im Haar lassen. Klang komisch, aber nun gut. Also geduscht, Conditioner in die Haare gemacht und dann raus. Wow, das sieht wirklich spektakulär aus. Schnell die Handtücher (die übrigens so oft gegen frische getauscht werden können wie man mag) an den Haken gehängt, die Badeschlappen aus und ab ins warme – eigentlich fast heisse – milchig blaue Wasser. Und über uns ein wolkenloser leuchtend blauer Himmel, ein Traum. Also erst mal quer durchs Becken getappst, geschwommen, treiben lassen und den Leuten zu geschaut. Während es sich vorne in der Nähe des Haupteingangs noch etwas knubbelte, wurde es nach hinten hin deutlich ruhiger. Nur an der Ausgabe der Silikat-Maske war wieder etwas mehr los. Da der Silikatschlamm kostenlos verteilt wurde, haben wir die Sauerei natürlich auch mitgemacht. Eine Handvoll cremiger Silikatbrei aufs Gesicht und Dekolleté und 10 min einwirken lassen. Soll angeblich wunder wirken, die Haut von Unreinheiten befreien und ein ebenmäßiges Hautbild herbeizaubern. Hm, nun gut. Nach 5 min haben wir bereits angefangen den Kram wieder runter zu waschen da auf Grund der Wärme das Zeug nicht trocknete – was eigentlich sein sollte. Außerdem fühlte es sich nicht sooo toll an. Lustig war es jedoch, den anderen (vor allem Chinesen und Japanern) bei ihren wilden Photoshootings zuzuschauen. In ganzen Gruppen wurde da für die Photos gehüpft, gewunken und die schneeweissen Gesichter vor die Linse gereckt. Plötzlich fiel uns ein dass die Dame beim Eingang was von kostenfreien Getränk gemurmelt hatte. Also ab in die Bar und nachgefragt. Ah, das erste Getränk war also tatsächlich umsonst. Wahrscheinlich, damit nicht alle meckern, weil man nichts an Essen oder Trinken mit in die Lagune nehmen darf. Wir haben damit gerechnet das wir uns ein Wasser aussuchen dürfen oder maximal eine Coke. Aber nein, wir hatten wirklich freie Auswahl! Also hat Peter sich einen Apfel Cidre genommen, und ich hab mich für einen Sekt entschieden. Alle Getränke werden an der Bar in Plastikbecher umgefüllt, damit man sie mit ins Wasser nehmen kann. Nicht hübsch, aber so vermeidet man Scherben im Becken – und Plastik schwimmt oben und kann bei Bedarf schnell wieder „abgefischt“ werden. Wir haben uns jedoch entschieden unsere Sachen in Ruhe an der Bar zu trinken. Dann ist HP nochmal zurück zu seinem Spind und hat seine Kamera geholt. Die Handys sind zwar (theoretisch) auch wasserdicht, aber die Kamera ist einfach robuster. Dann wieder raus ins Becken und Photos gemacht. In der Anlage gab es übrigens mehrere „Zapfstellen“ für eiskaltes Quellwasser. Becher wurden ebenfalls wieder kostenlos zur Verfügung gestellt. Das ist wirklich Service. Von daher haben wir den Rest des Tages einfach nur Wasser getrunken und brauchten nicht unnötig Geld für Getränke auszugeben. Ja- und irgendwann haben wir dann gemerkt dass es doch langsam warm wird auf der Haut. Es war zwar nichts zu sehen, trotzdem haben wir vorsichtshalber mal an der Bar sowie einen anderen Mitarbeiter gefragt, ob man innerhalb des „Schwimmbads“ Sonnencreme kaufen kann. Leider nein, Sonne ist da scheinbar sonst nicht so dass Problem. Aber wie gesagt, zu sehen war ja nichts, also kein Problem. Als wir uns dann einige Stunden später wieder fertig gemacht haben für die Weiterfahrt fing die Haut schon etwas an zu spannen. Und dann plötzlich hat man es auch gesehen – wir sahen aus wie zwei Lobster. Wirklich unglaublich, im Bad selbst viel es gar nicht auf. Entweder weil das Wasser so reflektierte, dass alles sehr hell wirkte. Oder die Röte hat sich erst so richtig beim Duschen entwickelt. Wie auch immer – Tag 1 in Island und wir beiden haben einen fetten Sonnenbrand. Nun gut, jetzt war eh schon zu spät. Also zum Auto und los Richtung Brautarholt (das bei Selfoss, nicht das bei Reykjavik 😊). Nach ein paar Kilometern kommen wir bei Papas vorbei mit einer Werbung für Fish&Chips. Hunger haben wir genug, da wir bis auf Frühstück nichts weiter gegessen hatten. Also angehalten und auf die wirklich üppige Speisekarte geschaut. Burger 1.600 ISK, Fish&Chips 2.500 ISK. Das ist zwar echt sehr teuer, aber Burger bekommen wir immer und überall. Der Fisch wurde als fangfrisch angeboten. Naheliegend, der Laden war ja auch direkt am Hafen. Also bestellt – und wir wurden nicht enttäuscht. Wie gesagt, 20 € für ein Essen in einem Imbiss ist schon hart, aber die Portion war reichlich und der Fisch war sensationell. Gut gesättigt dann weiter. In Selfoss selbst dann nochmal kurz beim Bonus angehalten und löslichen Kaffee gekauft. Dann noch eine große Dose Hautcreme: für sehr trockene Haut und das wichtigste: auch bei Sonnenbrand! Ja, genau das haben wir gesucht. Dann nochmal ein paar Kilometer weiter bis zum Motel. Das Zimmer ist wirklich schön groß. Ein Doppelbett, ein Doppelstockbett (das wir wohl eher nicht benötigen…) ein großes Bad sowie eine ziemlich komplett ausgestattete Küche. Was will man / frau mehr. Nun eine ca. 3 mmm dicke Schicht Creme auf die Haut und die Hoffnung das morgen alles besser wird 😊
eowynrohan am 05. Juni 2018