Der heutige Tag wird eher nicht erlebnisreich. Wir wollen weiter in den Norden, wenn es geht bis Niemisel/Krokträsk. Dort befindet sich eine Husky-Farm. Natürlich gibt es jetzt im Sommer keine richtigen Schlittenfahrten, aber man kann entweder eine Wanderung mit einem Husky machen oder sich auf einem Cart von einem Husky ziehen lassen. Doch bis dahin liegen noch mehr als 500 km vor uns. Die Strecke ist recht simpel erklärt, in Höga Kusten wieder auf die E4 und immer weiter in den Norden. Peter schaukelt uns durch die Gegend während ich immer wieder versuche den einen oder andern Schnappschuss aus dem Seitenfenster raus zumachen. Man darf nun allerdings die E4 nicht mit einer deutschen Autobahn vergleichen. Es gibt zwar immer wieder mal Abschnitte wo es für beide Fahrrichtungen zweispurig ist. Da darf man auch fast immer 100 km/h fahren. Aber meist hat nur eine der beiden Richtungen 2 Fahrspuren und die andere nur eine. Manchmal gibt es auch keine Trennung mehr und es ist einfach eine Landstrasse. Links Abbiegen geht übrigens ganz einfach: es gibt einen Wendehammer, so dass man quasi nach rechts in eine Parkbucht ausschert, und dann aus der Bucht raus geradeaus über die Autobahn drüber saust. Schon ist man links abgebogen. Und es gibt Radarfallen, unendlich viele. Allerdings werden alle vorher durch ein Schild angezeigt. Also Tempolimit, Warnschild Radarüberwachung und nach 100-200m dann der Blitzer. Zum Teil geht die Geschwindigkeit bis auf 50 runter, dann wieder auf 100 oder 110 hoch. Viel mehr Abwechslung bringt die Fahrt nicht, abgesehen von einem Abschleppwagen, der die Autobahn blockiert bzw. alle wie ein Pace-Car abbremst auf null. Zwischendurch sieht man den Fahrer am Funk, dann rollt er wieder ein paar Meter und wir alle hinterher. Nach gut 15 min kompletten Stillstand nimmt er dann Fahrt auf bis vor ihm ein weiterer Abschlepper auftaucht. Der hat einen verunfallten PKW drauf und hintendran einen vollkommen krass überladen kleinen Anhänger mit ewig langen Holzpaneelen. Die stehen nicht nur hinten sondern auch vorne über. Vermutlich hat sich die Verzurrung gelöst und bei einer Bremsung haben sich die ganzen Bretter von hinten ins Auto geschoben und das Fahrzeug von der Bahn abgebracht. Wie auch immer, die Abschlepper verlassen die Bahn und wir haben wieder freie Fahrt. Gegen 18 Uhr erreichen wir die Husky Farm. Die Besitzer (ein junges Pärchen aus den Niederlanden) haben gar nicht mit Kundschaft gerechnet, da es morgen regnen soll. Wir verabreden uns unverbindlich für den nächsten Tag. Als Tip für den Abend empfehlen sie uns einen Stellplatz direkt an dem kleinen See Stor-Stenträsket. Die Beschreibung ist recht kreativ, aber mit nur einmal verfahren finden wir den lauschigen Platz mitten in einem Kiefernwald bzw. dort direkt an einem See. Es gibt ein Plumpsklo, eine Feuerstelle mit Brennholz, Tisch und Bänke sowie einen Abfalleimer. Also ist für alles gesorgt. Da es ab morgens früh regnen soll, rangiert Peter unseren Tatzel direkt in Fahrtrichtung mit den Vorderrädern auf festen Grund. Das sollte reichen um morgen früh wegzukommen. Während mein Mann den Grill aufbaut, bereite ich Salat vor. Dann setzen wir uns gemütlich an den See zum Abendessen. Die Sonne wird gerade von ein paar Wolken verhüllt, allerdings wird es sicherlich nicht richtig dunkel. Sonnenuntergang ist um 0:09 Uhr, Sonnenaufgang bereits knapp eine dreiviertel Stunde später um 0:55 Uhr.