Bei leichtem Nieselregen setzen wir unsere Fahrt auf der FV17, dem Kystriksveien, fort. Der Regen nimmt zu und die Fahrt verliert durchaus etwas an Reiz, denn die Wolken hängen tief überm Wasser, und man sieht nicht viel. Dazu kommen wieder reichlich Tunnel. Grundsätzlich ist die Küstenstrasse aber eine absolute Alternative zur öden E6, etwas Sonne wäre aber wirklich schön. Aber man kann halt nicht alles haben. In Forøy müssen wir eine Weile warten, die Fähre ist gerade auf der anderen Seite. Dann kommt sie endlich, aber nachdem alle Fahrzeuge die Fähre verlassen haben, macht die Crew erst einmal Pause. Also nochmal warten. Wir haben Glück und sind schnell drauf. Die Überfahrt dauert vielleicht eine viertel Stunde ? grob geschätzt. Weiter geht es zur nächsten Fähre. Laut dem Fahrplan im Internet soll die bereits in 25 min gehen, es sind aber noch 26 km. Wir versuchen es einfach, vielleicht haben wir ja Glück. Peter fährt zügig, aber nicht gehetzt, und wir erreichen ?theoretisch pünktlich? den Fährhafen von Jektvik. Aber es gibt noch keine Fähre. Ok, falschen Fahrplan erwischt. Wir hätten uns gar nicht eilen müssen, wir haben noch eine gute Stunde Zeit. Also wieder warten. Wobei das in einem Wohnmobil ja sehr entspannt ist. Ich schnapp mir den Rechner und tippe schon mal den gestrigen Tagesbericht. Dann kommt die Fähre und wir sind als zweites Fahrzeug an Deck. Die Überfahrt dauert etwas mehr als eine Stunde und wir müssen alle die Fahrzeuge verlassen. Das Fahrzeugdeck wird während der Überfahrt für Passagiere gesperrt. Auf der Fähre ist kaum etwas los, von daher haben wir eine Sechser Sitzgruppe für uns allein. Plötzlich zeigt Peter zum Fenster ? am Ufer sieht man die Weltkugel, das heisst wir fahren gerade am Polarkreis vorbei. Tschüss Mitternachtssonne, ich hoffe wir sehen uns nochmal wieder!! Wir haben Glück und fahren als erstes von Bord. Weiter geht es über die FV17. Und Tunnel reiht sich an Tunnel, aber da die Wolken bis fast aufs Wasser hängen, verpassen wir auch nicht viel. Dann kommen wir in Nesna an. Dort stellen wir uns zuerst in der faschen Schlange an und während fast auf die Fähre nach Tommas gefahren. Aber zum Glück haben wir es rechtzeitig bemerkt und die Wartespur gewechselt, denn wir müssen ja nach Levang. Und dann warten wir, und warten wir, an der Anzeigetafel steht dass die nächste Fähre um 16.40 Uhr gehen soll. Dann sehen wir eine Fähre kommen, aber die legt nicht an sondern setzt mit geöffneter Luke zurück in den kleinen Hafen. Sehr komisch. Die letzten 10 Minuten macht die Anzeigetafel einen Countdown bis zur Abfahrt, es ist nur immer noch keine Fähre da. Und plötzlich ist nur noch die nächste Fähre um 17.45 Uhr angeschlagen. Ein Norweger informiert uns, dass den Rest des Tages wohl keine Fähre mehr geht auf Grund des schlechten Wetters. Wir suchen im Internet, aber auf der Website der Fährgesellschaft steht nur, dass erst mal die 16.40 Uhr Fähre ausfällt, und dann mal schauen. Also warten wir weiter, mit uns ein Ehepaar aus Deutschland, das auf der anderen Seite der Fähre sein Hotel gebucht hat. Quasi in Wurfweiter. Aber irgendwann wird klar, dass heute tatsächlich keine Fähre mehr fahren wird, zumindest nicht hier. Also machen wir uns über Land auf den Weg zur anderen Seite Richtung Levang. Und so werden aus 15 min Fähre satte 150 km Strasse, und 2,5 h Fahrzeit. So kann es gehen? Wir fahren also ein gutes Stück auf der FV17 zurück, biegen dann ab Richtung E6 um letztendlich wieder auf der öden Überlandstrasse zu landen. Und auch hier reiht sich Tunnel an Tunnel, der längste mit knapp 11 km. Dann nähern wir uns wieder der FV17. Bevor wir uns einen Stellplatz für die Nacht suchen, fahren wir noch eine Shell an. Einmal Tank voll bzw. Kassette leer. Dann geht es weiter. Wir entdecken ein Schild zum Aussichtspunkt der sieben Schwestern. Mitten im nirgendwo landen wir auf einen Schotterparkplatz. Nicht schön, aber zur nächsten Fähre morgen früh (von Tjøtta nach Forvik, falls sie denn fährt) sind es noch 30 km, das ist eine gute Entfernung. Also anhalten, Jalousien zu und Abendessen. Für heute reicht es. Von unserem geplanten Ziel Torghatten sind wir noch knappe 95 km (das heisst hier ungefähr 3 h Fahrzeit) entfernt