Heute geht es weiter Richtung Süden. Von Lillehammer sind es noch 800 km bis zur Fähre. Unser Ziel ist es, Trelleborg bis Samstag am späten Mittag oder frühen Nachmittag zu erreichen. Mal schauen wie weit wir heute kommen. Wir entschliessen uns mal wieder, die großen Strassen zu meiden und soweit es geht auf Nebenstrassen auszuweichen. Unser Tagesziel ist Halden, dort wollen wir die FestungFredriksten besichtigen. Heute ist es warm, um nicht zu sagen heiss. Ja, wir wissen dass es in Deutschland die letzten Wochen heisser war, aber wir kämpfen mit den hier aktuell herrschenden 28° schon ganz ordentlich. Die Fahrt ist recht unspektakulär, die Landschaft schön aber nicht mehr so beeindruckend wie im Norden. Ein Stück müssen wir über die E6, und das ist mal wieder ein teurer Spaß. Alle paar Kilometer kommt ein Mautschild, hier 2 ?, da 2,4 ?, in Summe werden es heute Abend sicherlich 20 ? sein. Nun verlassen wir die Autobahnund es geht wieder auf kleineren Strassen weiter. So langsam ist die Luft raus, und während ich mich schon auf daheim freue, ist mein Mann doch eher wehmütig und würde gerne noch 4 bis 17 Wochen dran hängen. Aber nun heisst es erst mal wieder Taler verdienen. Und ausserdem ist der nächste Urlaub ja in Sichtweite, denn Mitte August geht es für eine Woche an die Ostsee und Ende September nochmal für 10 Tage nach Skandinavien. Wir erreichen Halden gegen 15 Uhr. An der Festung ist nicht allzuviel los, allerdings haben die gestern wohl auch den Sankt Hans Tag gefeiert, denn innerhalb der Festung sind gigantische Bühnen und Bestuhlungen für hunderte Gäste aufgebaut bzw. werden gerade abgebaut. Der Museumsshop hat zum Glück gerade noch geöffnet, so dass wir noch ein Buch über die Festung kaufen können. Neben vielen Bildern ist auch die Geschichte der Festung ausführlich beschrieben, da hab ich zuhause was zum nachlesen. Die Festung ist riesig, auf Grund der Hitze geben wir jedoch nach 2 Stunden auf. Zum einen ist es uns einfach zu warm um dauern Treppauf- und ab zu laufen, ausserdem sind quasi alle Gebäude und Räume verschlossen. Scheinbar sind alle im Wochenende, denn normalerweise kann man viel mehr besichtigen. Gegen 17 Uhr laufen wir zurück zum Parkplatz. Wir wollen noch ein bis zwei Stunden weiterfahren, und wollen uns Richtung Meer orientieren. Denn heute ist ja unsere letzte Nacht für diesen Urlaub im Womo, morgen schlafen wir auf der Fähre. Von daher wäre ein letzter Abend am Meer schon nett. Aber das ist leichter gesagt als getan, denn die meisten Parkplätze sind mittlerweile für Wohnmobile gesperrt. Und die Campingplätze sind überfüllt, da heute Mittsommer-Abend ist und die Schweden gerne auf Campingplätzen feiern. Dann finden wir einen Platz über eine Camper-App, aber die wollen für einen Platz ohne alles (kein Strom, kein Mülleimer, kein WC) umgerechnet 25 ?. Nö, 10 oder auch 15 wären ok, aber nicht 25! Nach einigem hin- und her finden wir dann doch noch einen Parkplatz im Hafen von Grebbestad. Hier ist ein riesiges Polizeiaufgebot, scheinbar geht hier nachher die wilde Party los. Aber das ist prima, die können wir direkt fragen ob wir die Parkplatzschilder richtig übersetzt haben. Und tatsächlich, wir können hier ganz offiziell bis morgen früh um 10 Uhr kostenfrei stehen. Die Sonne lacht noch immer, also laufen wir nochmal los und bummeln durch den Hafen. Das Abendessen ersetzen wir durch ein dickes Eis. Im Hafen ist Party, aber weniger in den Lokalen (die meisten sind geschlossen) sondern mehr privat auf den Booten. Und dazu jede Menge fette alte Amischlitten, die die Strassen und die Parkplätze auf und ab cruisen. Am Ende des Hafens ist ein kleiner Strand. Dort ziehen wir unsere Schuhe aus und kühlen unsere Füsse eine Runde im Wasser ab. Dann setzen wir uns auf eine Bank, und während unsere Füsse trocknen telefonieren wir einen Runde mit Muttern. Dann geht es zurück zum Parkplatz. Als erstes lüften wir Tatzel gründlich durch, dann machen wir uns einen Cider auf und geniessen den letzten Abend in Schweden. Morgen um die Zeit sind wir vermutlich schon auf der Fähre.