Da wir nicht genau wussten, wann es in unserem Farm-Hotel Frühstück gibt, hatten wir die Wecker mal auf 7.30 Uhr gestellt. Dann sollten wir ca. 45 min später bereit sein zum Frühstücken. 8.15 Uhr erschien uns eine gute Zeit. Aber als wir dann im Haupthaus ankamen, waren die beiden anderen Paare, die aktuell Gäste waren, gerade schon fertig. Aber verständlich, denn das Frühstück war leider mehr als übersichtlich. Laut den Bewertungen auf booking.com und weil es ja eine privat geführte Farm ist, haben wir irgendwie mit ein bisschen mehr gerechnet. Toast mit und ohne Körner. 2 Sorten (niederländische!) Marmelade, Schokocreme und Erdnussbutter. Dann zwei hartgekochte Eier, die bereits in Scheiben geschnitten waren. Einige schon ziemlich angetrocknete Scheiben Gurken und Tomaten. Dann noch ein paar Scheiben Wurst und Käse, die auch schon eine etwas längere Liegezeit hatten. Und 3 selbstgebackene kalte Waffeln. Hm, daher waren wir auch recht schnell fertig. Dann zurück aufs Zimmer und noch ein bisschen Routenplanung betrieben. Denn bis zu der geplanten Whale Watching Tour um 17 Uhr hatten wir noch massig Zeit. Also erstmal los Richtung Myvatn See. Ohhh, der See trägt den Namen Mückensee zu recht. Wie furchtbar – man traut sich kaum aus dem Auto auszusteigen um Photos zu machen. Das ist echt krass. Sobald man länger als 30 s mit dem Auto anhält, hängen schon die Autoscheiben von aussen voll mit den Viechern. Zwar stechen die Biester nicht, aber sie krabbeln in Nase und Ohren und überall hin. Na, das gibt aber morgen einen Spaß wenn wir 2 Stunden mit Buggys durch das Myvatn Gebiert fahren. Apropos – erstmal nach Reykjahlíð und geschaut, wo morgen unsere Buggy Tour startet. Kurz nach dem Ortseingang sehen wir schon die Buggys stehen, Parkplätze gibt es auch genügend, also wissen wir da schon mal Bescheid für morgen früh. Dann weiter die Gegend erkunden – allerdings möglichst vom Auto aus, denn die Mücken sind wirklich überall. Als nächstes wollen wir eigentlich nur mal kurz einen Abstecher in eine Sackgasse machen – aber scheinbar ist der Abstecher lohnend, denn es ist ungewöhnlich viel Verkehr. Ah, deshalb - hier ist das große Kraftwerk. Spektakulär. Einige Bilder gemacht und weiter. Dann fahren wir an dampfenden Feldern vorbei - es sieht aus wie im Yellowstone National Park. Aber trotz des starken Schwefelgeruchs immer noch alles voller fliegender Biester. Also weiter. Aber der nächste Krater sieht so spannend aus – trotz Mücken müssen wir da halten und raufklettern um einen Blick in den Krater werfen zu können. Und es hat gelohnt. Blaugrün schimmert der See im erloschenen Vulkan, wirklich sehenswert. Dann wieder zurück zum Auto. Gerade als wir wieder am Kraftwerkvorbei fahren wollen (vielmehr müssen wir eigentlich durch das Kraftwerk durchfahren), sehen wir eine Hinweisschild zum Visitorcenter Engine Plant. Kraftwerke sind immer spannend – also angehalten und geschaut. Und das war dieses Mal wirklich super gemacht. Viel Infomaterial, dazu ein kurzer Film wie die Hitze der Lava und die unterirdischen Wasservorräte zu Wasserdampf und damit zur Energiegewinnung genutzt werden. Dazu gab es leckeren Kaffee und weitere Reisetips. Auf jeden Fall ein lohnender Stop. Dann weiter auf Schotterpisten Richtung Húsavík. Überall neben uns dampft und brodelt es aus dem Boden. Da möchte man am liebsten mal einen Beutel Reis rein werfen und schauen was passiert… Aber auch wenn es toll ausschaut – zu dicht sollte man sicherlich nicht rangehen, das haben sie uns im Kraftwerk ja gerade recht anschaulich erläutert. Als wir weiterfahren kommen wir an großen Gewächshäusern vorbei. Klar, in einem Geothermalgebiet kann man Gewächshäuser natürlich fast kostenlos (in Bezug auf die Energiekosten) betreiben. Dann wird die Strasse wieder breiter und wir haben wieder Asphalt unter den Rädern. Wir erreichen Húsavík. Da wir immer noch viel Zeit haben, laufen wir erst noch eine große Runde durch den Hafen – denn mehr gibt es dort leider nicht zu sehen. Am tollsten fanden wir einen Ford Ranger mit festem Wohncontainer statt Ladefläche. Das müssen wir mal googeln – das wäre wirklich eine toll Alternative zu einem Wohnmobil. Aber jetzt ist erstmal Whale Watching angesagt. Noch schnell etwas wärmeres angezogen und dann los zum Treffpunkt. Dort gab es die obligatorischen wind- und wasserdichten Anzüge. Dann rauf auf unser Schiff mit Elektroantrieb. Zum Glück war nicht viel los und so hatten wir tolle Plätze direkt am Bug bekommen. Und die Fahrt hat sich wirklich gelohnt. Nicht nur dass das Wetter in der Bucht vor Húsavík deutlich besser war als an Land – wir waren gerade 10 min unterwegs da kreuzte ein großer Wal direkt unseren Bug. Leider hab ich es nur aus den Augenwinkeln gesehen, da ich gerade mit dem Rücken zum Bug stand – unser Tourguide war noch dabei die Sicherheitsinfos zu geben. Und dann ging es munter weiter. Wale, Delphine, Papageientaucher und wieder Wale und Delphine… dazu die Sonne auf dem Wasser. Die drei Stunden sind wie im Flug vergangen. Zum Abschluss gab es noch heissen Kakao und Zimtschnecken für alle zum Aufwärmen. Denn trotz der Anzüge wird es irgendwann echt frisch auf dem Wasser. Dann aus den Anzügen rausgepellt, zum Auto und zurück Richtung Godafoss. Wir sind echt gespannt wie die Photos geworden sind, da die Wale und Delphine ja immer nur kurz zu sehen sind und man es meist nicht schafft, im richtigen Moment den Auslöser zu drücken. Aber wir werden sehen – allerdings erst zu Hause da unser Mini-Laptop keinen Kartenleser für die SD -Karten unserer Kameras hat. Nun müssen die Akkus erstmal laden – denn morgen gibt es sicherlich viele weitere spannende Photomotive.