Gestern Abend hatten wir uns schon gewundert, das so gut wie kein Auto am Hotel stand. Kurze Zeit später klärte sich unsere Frage – ein Bus voll mit chinesischen Touristen kam in den Hof gefahren. Na prima, Chinesen sind nicht unbedingt dafür bekannt, sich ruhig und unauffällig zu verhalten. Schon gar nicht in großen Gruppen. Aber scheinbar hatte die Bande bereits einen anstrengenden Tag hinter sich. Es wurde mal kurz laut als alle reinrumpelten und ihre Zimmer bezogen. Dann tappsten sie in Reih und Glied hoch zum Restaurant. Und nicht mal eine Stunde später waren alle wieder im Zimmer und es war mucksmäuschenstill. Tja, somit stellte sich für uns die Frage: um 7.30 Uhr pünktlich beim Frühstück sein und hoffen dass wir vor der großen Gruppe durch sind? Oder das ganze aussitzen bzw. ausschlafen? Also den Wecker erstmal auf kurz vor 7 Uhr gestellt. Dann gelauscht – ok in den Nachbarzimmer waren schon alle am Duschen. Und kurze Zeit später tappsten alle wieder brav in einer Reihe hoch zum Restaurant. Also nochmal rumgedreht und einfach noch eine halbe Stunde im Bett weiter gedöst. Dann hörten wir schon, wie die Koffer wieder zum Bus gerollt wurden. Also ab unter die Dusche und hoch zum Frühstücken. Bis auf den selbstgemachten Trinkjoghurt war eigentlich alles wieder komplett aufgefüllt, also das hatten die Mädels im Restaurant wirklich im Griff. Nach einem ausgiebigen Frühstück sind wir dann los auf die Ringstrasse. Und viel Alternativen würde der heutige Tag nicht bieten. Je weiter wir Richtung Jökulsárlón kamen, umso voller wurde die Strasse wieder. Das wussten wir ja schon von den beiden vorhergehenden Tagen. Und es wurde immer mehr, je mehr wir wieder Richtung Reykjavik fuhren. Also landschaftlich war es wirklich toll heute. Das Wetter hat auch mitgespielt, viel Sonne und bis zu 16°C zeigte das Thermometer heute. Aber hier im Süden ist es wirklich sehr touristisch und uns hat es in den West- und Ostfjorden definitiv besser gefallen. Nichtsdestotrotz haben wir bei gefühlt 50 Wasserfällen Photostops eingelegt. Waren aber auch immer wieder froh wenn wir wieder weg konnten, es war wirklich wie im Sommer am Ballermann. Einmal haben wir einen Schlenker gemacht über die 204. Keine Offroad Strecke wie sonst, dafür ging die Strecke aber durch eine gewaltige Vulkan- und Steppenlandschaft. Dann eine späte Mittagspause (ok, es war bereits 15 Uhr) in Vík í Mýrdal, dem südlichsten Ort auf dem Festland Islands. Dort haben wir uns natürlich die Reynisdrangar angeschaut, die drei Felsnadeln die (angeblich) versteinerte Trolle sind 😊 Dann mal kurz ins Outlet von Icelandwear, dem größten Anbieter von Islandpullovern und Outdoorbekleidung. Auch wenn ich schon die ganze Zeit damit liebäugle, mir einen dieser dicken Pullover zu kaufen – irgendwie sind die kratzig und die Schafwolle hier in Island ist einfach nicht mit der kuscheligen Merinowolle aus Neuseeland zu vergleichen. Wobei, ein Teil hab ich ja sogar aus Islandwolle, im Solheimar Appartement hat ja die Besitzerin selbstgestrickte Wollmützen verkauft und ich hab eine von meinem Schatz als Geburtstagsgeschenk bekommen. Die hab ich auch so ziemlich jeden Tag an und liebe die heiss und innig. Ganz speziell fand ich bei Ielandwear übrigens auch die riesige Auswahl an echten Fellen und Pelzen in dem Geschäft. Kaninchen in allen Formen und Farben, das sieht man in Deutschland gar nicht mehr. Aber trotzdem, bei den Wollsachen wurden wir nicht recht fündig, aber HP hat bei den Outdoorjacken echt zwei Schnäppchen gemacht und so sind wir dann doch noch erfolgreich von dannen und wieder weiter auf die Ringstrasse. Ja, und dann ist eigentlich auch nicht mehr passiert. Nochmal 50 Wasserfälle – ungefähr wenigstens – und ungezählte Busse mit Touristen. Und irgendwann gegen 19 Uhr sind wir dann in Brú’s Guesthouse angekommen. Kleine niedliche Holzwürfel mitten auf einer Wiese. Klein, aber mit allem ausgestattet was man braucht. Und nun müssen wir noch ein bisschen für morgen planen, denn dann werden wir den gesamten Tag auf den Westmänner Inseln verbringen. In diesem Sinne – gut’s Nächtle