Samstag, 13. April 2024
Wir gehen erst spät ins Bett, denn ich muss ja nicht nur einen sondern zwei Tagesberichte schreiben, parallel dazu plant Peter sehr detailliert und engagiert die Route für die kommenden Tage. Dann lese ich noch ein bisschen und erst nach Mitternacht geht es ins Bett. Der Sturm lässt in der Nacht etwas nach, und wir wachen etwas verschlafen aber halbwegs erholt auf. Als erstes werfen wir noch unseren Obulus in die sogenannte Honesty Box, also die Vertrauenskasse. Der Platz war toll und so etwas muss unterstützt werden. Das Frühstück lassen wir ausfallen, wir machen uns direkt auf den Weg, dann heute gibt es viel zu sehen. Als erstes fahren wir von unserem Standort Bosta Beach nach Timsgarry. Die Fahrt ist ganz nach Peters Geschmack, viel Single Track, viel Natur und wenig Verkehr. Durch den starken Regen rauscht überall von den Hängen das Wasser, und wir kommen an ungezählten kleinen und grossen Wasserfällen vorbei. Zum Teil läuft das Wasser auf mehrere Meter Breite einfach die Hänge runter. Nach Timsgarry geht es weiter zu den Mangersta Sea Stacks, quasi die kleinen Schwestern der Duncansby Stacks in den Highlands. Leider gibt es dort keinen Parkplatz, aber da so gut wie kein Verkehr ist, parken wir ganz kurz in einem Passing Place, flitzen über die Strasse und machen ein paar Photos. Nun müssen wir den gleichen Weg wieder zurück und halten dabei noch am Carnish Beach. Die Strände hier sind wirklich unglaublich, so etwas hätten wir auf den äusseren Hebriden niemals erwartet. Der nächste Stop ist nun etwas entfernt, wir wollen zum Husinish Gate. Die Fahrt führt wie überall hier durch spannende Landschaft. Schroffe Felsen, kleine Bäche, Moorgebiet, große Ebenen… es gibt von allem etwas. Das gilt heute übrigens auch für das Wetter. Wir haben alles – von blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein über Hagelschauer, Sturzregen oder auch einfach nur bewölktem Himmel. Und das ganze im fliegendem Wechsel natürlich, wir sind ja in Schottland. Auf dem Weg zum Husinish Gate kommen wir am North Harris Eagle Eeservat Car Park vorbei. Eigentlich wollten wir dort stoppen und eine kurze Wanderung unternehmen. Aber gerade sind wieder alle Dämme gebrochen und der Himmel ist schwarz wie die Nacht. Also fahren wir durch und als wir am Strand vom Husinish Gate ankommen, scheint bereits wieder die Sonne. Der Strand ist auch hier wieder traumhaft, das Wasser ist türkisblau, der Strand schneeweiss, und es gibt am Parkplatz eine moderne „Hütte“. Neben einem großen Aufenthaltsraum mit einer riesigen Panoramaglasscheibe mit Blick auf den Atlantik gibt es hier auch Sanitäranlagen inklusive Duschen, denn für 15 £ darf man hier auch übernachten. 1 Km vor diesem Parkplatz gibt es auf einer Wiese sogar einige Wohnmobilstellplätze mit Stromanschluss, dafür dann aber wieder ohne Sanitäranlagen. Da muss man entscheiden was einem wichtiger ist. Also hier sind Camper auf jeden Fall willkommen. Weiter geht es nun auf die Insel Scalpay, aber eigentlich nur weil wir über die Scalpay Bridge fahren wollen. Danach geht es nun zum Strand von Luskintyre, auf dem Weg dorthin fahren wir auch durch Tarbert, von hier geht eine Fähre nach Skye. Aber unser Plan ist ja, von North Uist rüber auf die Isle of Skye überzusetzen. Da wir kurz hinter Luskintyre gerade eine gute Internetverbindung haben, bucht Peter schon mal schnell die Fähre von Leverburgh nach Berneray. Wir haben noch zwei Stunden bis zur Abfahrt, das reicht um Tatzel zu tanken und einen kleinen Loop am Seal Viewing Point vorbei zu fahren, allerdings sind leider weit und breit keine Seehunde zu sehen. Wir sind knapp 40 Minuten vor der Abfahrt der Fähre im Hafen, und während wir warten, suchen wir auf Google Maps schon mal nach einem Stellplatz für die Nacht. Am liebsten wollen wir auf Berneray bleiben, aber wir sind skeptisch, ob wir da etwas finden. Die Fähre läuft nun ein und wir sind schnell an Bord. Wir setzen uns in den Aufenthaltsraum mit Blick aufs Aussendeck, und während ich die Wärme geniesse ist Peter fast die gesamte Stunde Überfahrt draussen und lässt sich den Wind um die Ohren pfeifen. Auf Berneray angekommen klappern wir die Plätze ab, die wir rausgesucht haben. Aber bei zweien ist das Übernachten verboten, und der dritte sind nur Dünen am Strand, da trauen wir uns mit unserem Womo nicht drauf. Also fahren wir über den Damm nach North Uist. Dort hat Peter einen Platz an einem Strand rausgesucht, als wir angekommen steht auch bereits ein Kastenwagen dort. Der Boden ist zwar etwas feucht und einige Male drehen die Vorderräder durch, aber dann stehen wir gut und haben einen tollen Blick auf die Küste. Der Platz hat auch wieder eine Honesty Box, aber das machen wir morgen früh, gerade geht wieder Hagelschaue über uns drüber, Wir haben gutes Handynetz und quatschen noch eine Runde mit Mutter, dann heisst es Abend essen und Tagesbericht tippen,