Dienstag, 16. April 2024
Wir schlafen aus und starten etwas später als üblich, dafür mit Sonne. Trotzdem ist es frisch bei mal wieder nur 5°C. Wir packen die Rucksäcke und machen uns auf den Weg zu den Fairy Pools. Der eigentlich Wanderweg beginnt an dem kostenpflichtigen Wanderparkplatz, knapp 750 Meter von hier entfernt. Und die 750 Meter gehen steil bergab, das heisst die Wanderung endet nachher nochmal etwas anstrengend. Am Parkplatz ist die Hölle los, Busse, Wohnmobile und PKW aus allen Herren Ländern. Da aber auch der kleine Waldparkplatz, auf dem wir die Nacht verbracht haben, heute früh komplett belegt war, haben wir das schon erwartet. Also ziehen wir mit dutzenden und aber dutzenden anderen Wanderern los, als erstes steil runter bis wir den River Brittle erreichen. Nun geht es nur nach am Bach entlang und durchgehend bergauf. Man merkt, dass hier immer viel los ist, der Weg ist quasi „touristisch“ erschlossen und breit geschottert. Viele sind auch für das Wetter und die Gegend eher unpassend gekleidet, mit Jogginghose, weissen Turnschühchen oder Lederhalbschuhen. Die Landschaft ist schön, aber nicht so spektakulär wie zum Beispiel auf Arran und in den Highlands. Der Bach plätschert munter vor sich hin, und ab und zu bildet er kleine Wasserfälle. Die beiden größten bilden am Fuss jeweils ein kleines Wasserbecken bevor der Bach wieder normal weiterfliesst, das sind die sogenannten Pools. Aber da kann höchstens ein Kind drin planschen. Aber es ist trotzdem schön hier und wir wollten ja mal wieder etwas Bewegung. Mittlerweile hat sich auch die Spreu vom Weizen getrennt, der Schotterweg ist zu Ende und nun heisst es über Stock und Stein und auch ab und zu durchs Bachbett kraxeln. Da laufen dann die Reisebus Touristen nicht mehr, sondern wirklich nur noch Leute mit Rucksack und Treckingschuhen. Wir laufen insgesamt gut 3 km, dann drehen wir um und machen uns auf den Rückweg. Die Sonne ist mittlerweile verschwunden und pechschwarze Wolken stehen über uns drüber. Mal schaun ob wir es trocken heimschaffen. Nun heisst es erst einmal bergab, bis Wanderweg und Bach sich trennen. Dann geht es ca. 300 m bergauf bis zum Wanderparkplatz und dann nochmal die 750 m bis zu unserem Waldparkplatz. Auf den letzten 100 m beginnt es zu tröpfeln, und wir machen quasi einen Spurt, und erreichen nur ganz leicht angefeuchtet unser Wohnmobil. Nun wollen wir eine Rundfahrt über die Insel machen, Peter hat die Route so ausgewählt, dass wir gegen den Uhrzeigersinn fahren, damit ich möglichst an der Seite zur Küste sitze und Photos machen kann. Als erstes geht es über Satran und Sligachan bis Portree. Es gibt immer wieder Aussichtspunkte, die wir anfahren, und tolle Ausblicke über die Insel und die Küste haben. Weiter geht es nochmal am Old Man of Storr und bis zum Lealt Wasserfall. Dort laufen wir die beiden Aussichtspunkte ab, leider erreichen wir das Womo aber diesmal nicht vor dem Wolkenbruch. Binnen 30 Sekunden sind wir pitschnass. Aber nun gut, weiter geht es nun – vorbei am Kilt Rock - bis zum Hafen von Staffin. Der wird jedoch gerade komplett neu angelegt und ist einfach nur eine Baustelle. Dann geht es über Duntulm Castle (nur ein paar Steine) vorbei an Uig zum Dunvegan Castle. Dort wird gerade geschlossen, aber wir bekommen den Tip noch eine gute Meile am Castle vorbeizufahren, dort gibt es einen guten Spot, um ein Photo vom Schloss zu machen. Der Weg ist zwar für Busse gesperrt, aber wir haben ja keinen Bus, also fährt Peter einfach mal drauf los. Der Tip ist wirklich gut, wir machen ein paar wirklich schöne Bilder, und an einer kleinen Einmündung wenden wir und es geht zurück auf unsere eigentliche Route. Das letzte geplante Ziel des Tages ist Neist Point, eine Landzunge an der Nordwestspitze der Insel. Dort gibt es einen Wanderweg zum Leuchtturm. Die letzten 10 Kilometer sind etwas nervig, Single Track, aber mit wirklich sehr kleinen Passing Places, und dazu mehr Verkehr als auf dem Kamener Kreuz. Zum Glück bleibt Peter recht entspannt, mich stresst die Strecke. Aber dafür werden wir dann mit einem großen Parkplatz belohnt, auf dem wir sogar übernachten dürfen. Ausser uns stehen bereits fünf Wohnmobile, darunter zwei weitere Deutsche. Die knapp 60-minütige Wanderung bis zum Leuchtturm und zurück verschieben wir auf den kommenden Tag, nun heisst es erst einmal Abendessen und ausruhen. Peter hat sich erkältet und kämpft mit Hals- und Kopfschmerzen. Jetzt muss ich erst einmal schauen, dass ich meinen Fahrer wieder fit bekomme, denn ich bekomme Tatzel hier nicht mehr weg.