Freitag, 19. April 2024
Wir schlafen heute richtig lang aus, da Peter nur einen Kaffee möchte aber nichts essen, nasche ich zum Frühstück nur einen Salted Caramel Cup Cake. Sündig lecker! Dann ziehen wir uns warm an und machen uns auf den Weg zum Mittelpunkt Schottlands. Der Weg führt zuerst an einer kleinen Straße entlang. Direkt zu beginn kommen uns bestimmt ein Dutzend Mercedes SLK entgegen, scheinbar eine gemeinsame Ausfahrt. Dann sind wir fast allein unterwegs. Die Landschaft hier im Cairngorms Nationalpark ist wie so oft von niedrigen Heiden und Ginsterbüschen geprägt. Neben den sonst überall sehr präsenten gelben Stechginster gibt es hier auch den Ginster wie wir ihn aus der Eifel kennen. Allerdings sehen wir nur vereinzelt erste Blüten, die Natur ist hier weit zurück, fast alle Bäume sind noch unbelaubt. Bereits nach kurzer Zeit erreichen wir den Stein, der angeblich der Mittelpunkt Schottlands sein soll, am Stein ist dazu eine Art Gedenktafel angebracht. Wir machen einige Photos und gehen noch weiter zum Mac Pherson Memorial, einem steinernen Denkmal für den Clan der Mac Pherson. Die Schotten stellen gerne immer und überall Denkmäler für ihre Clans auf, hier ist die Herkunft noch etwas wert. Dann gehen wir weiter auf dem Glentrium Path und machen einen Abstecher zu einem tollen Aussichtspunkt auf einen kleinen Berg. Der Weg ist sehr steil, aber der Ausblick entschädigt uns. Wir haben einen freien Blick über das breite Tal, das durch den Fluss Spey durchzogen wird. Aber es ist bitterkalt und stürmisch hier oben, also bleiben wir nicht allzu lang und machen uns wieder an den Abstieg. Dann geht es zurück auf den Rundweg, und wir umlaufen einmal den Glentrium Wood. Scheinbar stehen große Bauarbeiten an, auf jeden Fall kommen wir an einer gigantischen aber völlig chaotischen Baustelle vorbei. Hier steht auf einer Länge von mehr als 500 m alles Mögliche rum - Generatoren, verrostete Bagger, zwei Dutzend Baggerschaufeln in allen Größen, Schweller, Rohre, Leitungen, Müll, Absperrungen, Geländer, Schilder, Kanister, Kabel, Planierraupen, ein demoliertes Autowrack und und und. Dazu ist ein großes Gebiet gerodet wurden. Zum einen sicherlich auf Grund des Windbruchs, aber wir vermuten, dass hier eventuell ein Windpark entstehen soll. Wir laufen weiter, und vor uns springt eine ganze Herde Rehe über den Weg. Auf der anderen Seite bleiben sie ganz still stehen, aber die riesigen weissen Puschelhintern sind natürlich trotzdem zu sehen und wir versuchen die hübschen Tiere aufs Photo zu bekommen. Da wir auf dem Rückweg die Straße vermeiden wollen, baut Peter mal wieder eine Abzweigung in die Route ein, wir laufen über einen Trampelpfad bis runter an den Spey, und dann am Fluss entlang zurück bis zum Campingplatz. Wir bekommen einen ganz kleinen Hagelschauer ab, aber ansonsten bleiben wir trocken und hatten wirklich einen tollen Spaziergang. Die Runde war nicht so lang, ungefähr 6 km. Aber dafür war es wirklich schön. Zurück am Womo mache ich uns etwas von den Meat Rolls warm. Dann ist erst einmal ein Päuschen angesagt. Aber Peter kann nicht lang still sitzen. Also nutzen wir das gute Wetter und kramen etwas rum, Peter holt die Kiste für Schmutzwäsche raus und ich mach unseren Wäschekiste im Wohnmobil leer. Dann füllen wir Getränke aus der Garage auf, saugen Tatzel nochmal komplett durch, leeren den Staubsauger und hängen den Akku an den Strom usw. Irgendetwas ist immer zu tun. Während Peter sich aufmacht zum Duschen, setze ich mich schon mal an die Tastatur. Morgen wollen wir in Newtonmore eine Runde laufen, zum Wildcat Informationszentrum und ins Freilichtmuseum, abends wollen wir dann möglichst noch bis Kelpis auf den Wohnmobilparkplatz. Ich werde berichten.



Am nächsten Morgen entscheiden wir uns, direkt für 2 Tage zu verlängern. Tag 25 verläuft daher sehr entspannt, wir schauen fernsehen, lesen, und machen Innendienst, telefonieren zwischendurch mit Mutter und viel mehr passiert nicht. Da wir heute nichts vor haben, kann ich mal wieder in Ruhe Salat putzen und schnibbeln, dafür blieb die letzten Wochen abends nie Zeit. Ausserdem ist es hier mit einem Spülhaus auch einfacher, als wenn man Offroad steht. Das Wetter ist unschön – es stürmt, ist kalt und die meiste Zeit regnet es. Genau der richtige Zeitpunkt zum faulenzen. Mal schauen was wir morgen so machen.