Samstag, 27. April 2024
Die Nacht ist kalt aber ruhig. Gut dass wir uns hier in diese recht kleine Parkbucht „gequetscht“ haben, denn wir wollten eigentlich 100 m weiter am Spielplatz stehen, aber uns war der Platz zu schräg. Nun wird seit heute früh gegen 6 Uhr (wir haben die LKW gehört) für einen Parklauf aufgebaut, und der Parkplatz ist mittlerweile gesperrt, da hatten wir echt Glück. Noch vor dem Frühstück fahren wir die wenigen Kilometer zum Parkplatz des Planetariums. Dort koche ich Kaffee und decke den Frühstückstisch. Wir haben viel Zeit, denn das Planetarium öffnet erst um 10 Uhr. Nach dem Frühstück laufen wir gemütlich durch den sogenannten Astropark, der zum Planetarium und Observatorium gehört. Der Park ist nett angelegt, aber es ist alles definitiv mehr auf Kinder und Heranwachsende als auf Erwachsene ausgelegt. Aber wir haben trotzdem viel Spaß und auch wir können hier eine Menge lernen. Toll finden wir vor allem das Sonnensystemmodell im Maßstab 1:30.000.000.000. das heisst das 1 m des Modells 30 Millionen Kilometern entspricht. Und es ist nicht nur bzgl. der Abstände zwischen den Planeten, sondern auch der Größe der Planeten maßstabsgetreu. Dann gibt es den Hyperwürfel, der erklärt wie eine logarithmische Skala funktioniert, die man braucht um weit entfernte Dinge darzustellen. Natürlich gibt es auch mehrere Sonnenuhren und einen Steinkalender und vieles mehr. Wir haben Glück, und es bleibt trocken, und wir verbringen sicherlich eine gute Stunde oder mehr im Astropark. Dann machen wir uns auf in die Ausstellung des Planetariums. Die begeistert uns jetzt nicht ganz so. Hier sind die Dinge eher kleinkindmäßig dargestellt, da hätten wir gerne mehr Infos zu einigen Dingen gehabt. Aber das ein oder andere Faszinierende entdecken wir auch hier, z. B. eine Darstellung der Erde ohne Flüsse, Seen und Meer, und daneben als Kugel dargestellt wieviel Wasser unser Planet hat. Die Wasserkugel ist im Verhältnis zum Durchmesser der Erde winzig, kaum zu glauben das das ausreicht um 70% der Erde mit Wasser zu bedecken. Dann stellen wir uns für die Vorstellung des Sonnensystems an. Die Veranstaltung findet in einem Kuppelförmigen 3D Kino statt, man liegt mehr als das man sitzt. Das Ganze ist interaktiv und gut gemacht, man sollte allerdings schwindelfrei sein, weil die Vortragende teils sehr zügig zwischen den Planeten wechselt. Aber die Vorstellung ist toll gemacht und wir geniessen jeden Moment. Zum Schluss gibt es noch 2 Minuten eine Virtuelle Achterbahnfahrt durch den Weltraum. Spätestens jetzt wird es für Menschen mit einem sensiblen Magen schwierig, wir haben jedoch Heidenspaß. Nach der Veranstaltung gehen wir noch zum Souvenirshop, ich hoffe auf einige Ansichtskarten. Aber weit gefehlt, die haben quasi nur Spielzeug. Wir gehen zurück zu Tatzel und machen uns auf den Weg nach Antrim, dort wollen wir in die Castle Gardens. Unterwegs fällt uns auf, dass viele Parkplätze eine Höhenbeschränkung haben. Das wird ja noch lustig, wir wollten hier in (Nord-)Irland eigentlich auch wieder viel wild stehen. Nun geht es nach Antrim zu den mehr als 400 Jahre alten Castle Gardens. Der PKW-Parkplatz ist brechend voll, aber wir kommen gut auf dem Busparkplatz unter. Der Himmel zieht sich gerade schwarz zu, mal sehen ob wir trocken bleiben. Wir laufen etwas durch die Parkanlagen, vorbei an Überresten eines alten Herrenhauses und zu einem Hügel, der aussieht (O-Ton Peter) wie eine vierhundert Jahre alte Kräuterspirale. Weiter geht es zu den Beeten, doch ausser Tulpen ist leider noch nicht viel zu sehen. Allerdings blühen diese in den tollsten Farben und Formen. Es ist viel los, aber an einem sonnigen Samstag ist das auch nicht anders zu erwarten. Allerdings sind hier eher Einheimische als Touristen unterwegs. Es gibt auch noch einen alten Kanal zu sehen, aber der braucht auch dringend mal wieder eine Reinigung, neben einigen Enten schwimmt da vor allem Dreck und Abfall drin rum. Alles in allem nett – aber auch nicht mehr als nett. Weiter geht es nun, und auf unserem weiteren Weg wollen wir zum Lidl, wir brauchen mal wieder Obst, Gemüse und Salat. Aber verflixt, selbst der Lidl hat einen Parkplatz mit einer Latte auf 2.10 m Höhe. Also fahren wir weiter, und nur 4 km später kommen wir an einem weiteren Lidl vorbei, hier können dann auch mal wir parken. Nach einem schnellen Einkauf geht es weiter, mittlerweile haben wir die Causeway Costal Route erreicht und fahren nun auf der weltberühmten Küstenstrasse, entsprechend viel ist allerdings auch los. Die ruhigen Zeiten wie in Schottland sind nun vorbei. Die Aussicht ist übrigens wirklich toll, aber nach vier Wochen schottischer Küsten sind wir leider sehr verwöhnt und nicht so enthusiastisch wie erwartet. Aber das schöne ist, dass es hier dann doch tatsächlich reichlich Parkplätze gibt, die auch als Übernachtungsplatz passen würden. Das ist gut zu wissen, also ist es nur in Stadtnähe schwierig mit einem großen Womo. Unser Tagesziel sind die Cushendun Caves, dort soll es einen kostenlosen Parkplatz geben. Wir sind gespannt, und bereits am Ortseingang können wir einen Blick auf den Platz erhaschen. Die gute Nachricht: es gibt keine Höhenbegrenzung. Die nicht ganz so gute: 500 anderer Wohnmobilfahrer wissen das auch. Ok, 500 ist natürlich übertrieben. Aber die idyllischen Abende allein auf weiter Flur sind sicherlich vorbei. Wir fahren auf den Parkplatz, und gerade als sich Peter in eine Lücke reingesetzt hat, signalisiert ein anderer Fahrer, das er weiterfährt. Und so haben wir dann tatsächlich einen tollen Platz mit Blick auf den Atlantik, die schottische Halbinsel Kintyre sowie sogar bis zur Isle auf Arran. Während Peter direkt mit den Nachbarn plauscht und Parkplatz Tips für die kommenden Tage austauscht, decke ich schon mal den Tisch für das Abendessen. Denn ausser dem Frühstück gab es noch nichts und so langsam knurrt mein Magen. Dann laufen wir noch eine kleine Runde oben an der Küste entlang, bevor wir uns ins Womo zum Schreiben zurückziehen. Morgen früh geht es als erstes zu den Höhlen. Bericht folgt.a