Plötzlich haben wir doch Funknetz bzw. Internet, und so können wir die Fähre zur Isle of Mull doch noch buchen, allerdings sind Ticktes für Wohnmobile erst ab nachmittags verfügbar . Am Morgen werden wir noch vor dem Wecker von lauten Arbeitsgeräuschen geweckt, neben dem Parkplatz wird ein Haus renoviert. Dass Ostermontag ist, stört hier niemanden. Überhaupt ist uns nicht klar, was nun genau Feiertag ist und was nicht. Es sind Schulferien, aber viele Läden haben auch Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag geöffnet. Größtenteils zwar Lebensmittelläden, aber auch Werkstätten etc. Banken haben aber geschlossen. Wie auch immer, wir haben nun unsere Fährtickets und machen uns gemütlich auf den Weg nach Oban. Dort haben wir dann viel Zeit, denn die Fähre geht erst um 17.25 Uhr. Als erstes fahren wir den Lidl an und füllen ein bisschen unserer Vorräte auf, bevor es auf die Insel geht. Die Preise sind sehr ähnlich wie in Deutschland, und auch hier gilt: mit der Lidl App spart man eine Menge Geld. Allerding funktioniert hier natürlich unsere deutsche App nicht. Wir verstauen die Sachen, und machen uns auf den Weg in die Stadt. Denn wir haben beim Lidl 180 min kostenloses Parken, von denen uns noch knapp 2 Stunden bleiben - da kann man einiges sehen. Wir laufen zum Hafen und stromern über den Pier. Dann kommen wir an einem Geschäft mit Souvenirs aber auch Kleidung vorbei. Und während Peter sich für eine Basecap im Schottenlook entscheidet, kaufe ich mir eine weiche warme Tweed Mütze im Stil der 70er. Pünktlich zum Ablauf der 180 Minuten sind wir zurück und fahren vom Parkplatz. Aber was nun? Es gibt noch einen kostenpflichtig oberhalb der Altstadt, aber der ist nur für PKW oder Busse, nicht für Wohnmobile. Nach einer Runde durch die Stadt fahren wir zum Tesco, der sehr an einen großen Real-Markt erinnert. Wie wir bei der Rundfahrt durch Oban gesehen haben, gibt es ausser dem Hafen nicht viel zu entdecken. Also stromern wir nochmal eine Runde durch den Tesco, um etwas Zeit zu verbringen. Und auch hier gilt: Mit der Tesco App kann man viel sparen, man muss immer genau schauen, was ein Produkt wirklich kostet, einige Schnäppchen sind wieder nur mit Kundenkarte erhältlich. Aber das ist bei uns ja genauso. Nun nutzen wir die letzten 1,5 Stunden und planen weiter, was wir in Mull unternehmen können. Ausserdem schauen wir schon mal, ob wir Infos zu möglichen Übernachtungsplätzen finden. Dann haben wir einen Plan: Als erstes fahren wir Richtung Fionnphort und versuchen, am Three Lochs Viewpoint eventuell einen Platz für die Nacht zu finden. Der Platz ist sehr klein, max. 2 Wohnmobile, wenn man sich eng aneinander kuschelt. Aber erst einmal müssen wir noch auf die Insel. Wir sind ca. 16.20 Uhr am Anleger, und es ist schon einiges los. Schnell stehen wir in der Wartereihe, dürfen aber noch bis 17 Uhr im Fährhafen rumlaufen. Also schnappen wir uns unsere Jacken und schauen noch ein bisschen dem Treiben zu. Dann geht es zurück zum Womo, das Boarding geht superschnell, und da die Überfahrt eine Stunde dauert, steigen wir aus und setzen uns an Deck. Der Blick ist toll, die Landschaft hier ist auch am 9. Tag noch unglaublich. Aber irgendwann wird es doch zapfig und wir setzen uns in den Aufenthaltsraum an Deck. Wir haben Glück und kommen fast als erste von der Fähre runter, und machen uns auf den Weg Richtung Westen. Der Weg ist natürlich Single Track, der Verkehr ist überschaubar. Bzgl. des Parkplatzes haben wir wenig Hoffnung – aber viel Glück! Zuerst fahren wir daran vorbei, weil wir in dem Moment zwei Fahrradfahrer überholen, als die schmale Einfahrt kommt. Aber Peter wendet bei der nächsten (für ihn passenden!) Gelegenheit, also auf der nächsten Briefmarke. Zurück geht es und nach 3 Minuten stehen wir mit einem traumhaften Blick auf die 3 Lochs. Nach knapp 15 Minuten kommt noch ein VW Caddy und stellt sich neben uns. Und während Peter sich in Smalltalk übt, kümmer ich mich um das Abendessen. Ich bin müde und hab keine Lust zum Tippern, wir nutzen die Zeit und planen weiter. In Fionnphort gibt es die Möglichkeit, mit dem Boot eine Tour zur Insel Staffa und der Fingal’s Cave machen. Vielleicht machen wir das morgen, mal schauen.